Mewing: Was steckt hinter dem Trend?

Mewing ist ein Trend, der in den letzten Jahren zunehmend an Popularität gewonnen hat. Dabei handelt es sich um eine Technik, bei der die Zunge bewusst gegen den Gaumen gedrückt wird, um angeblich die Gesichtskontur und Kieferlinie zu verbessern. Dieser Trend geht auf die Arbeit des britischen Kieferorthopäden Dr. John Mew zurück, der die Theorie entwickelte, dass die richtige Zungenhaltung langfristig die Gesichtsentwicklung beeinflussen kann.

Doch was steckt wirklich hinter Mewing? Kann es tatsächlich zu einer definierten Kieferlinie führen, oder ist es nur ein Hype? In diesem Artikel erfährst du, wie Mewing funktioniert, welche Vorteile es haben könnte und worauf du achten solltest.


Wie funktioniert Mewing?

Die Grundidee von Mewing ist, die Zunge in ihrer natürlichen Ruhelage am Gaumen zu halten. Dabei sollten die Lippen geschlossen bleiben und die Atmung durch die Nase erfolgen. Die richtige Zungenhaltung soll langfristig dazu beitragen, den Kiefer optimal zu formen und mögliche Fehlstellungen zu korrigieren.

So funktioniert Mewing in einfachen Schritten:

  1. Zungenposition: Lege die gesamte Zunge flach gegen den Gaumen. Die Zungenspitze sollte leicht hinter den oberen Schneidezähnen liegen, ohne sie zu berühren.
  2. Lippen geschlossen halten: Atme durch die Nase und vermeide das Öffnen des Mundes.
  3. Kein Druck auf die Zähne: Die Zunge sollte nicht gegen die Zähne drücken, sondern nur sanft am Gaumen anliegen.
  4. Kiefer entspannen: Versuche, eine natürliche Haltung beizubehalten, ohne den Kiefer zu verspannen.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Konsistenz. Mewing ist keine kurzfristige Übung, sondern eine langfristige Anpassung der Zungenhaltung.


Wie lange sollte man Mewing täglich praktizieren?

Idealerweise sollte Mewing den ganzen Tag über beibehalten werden, da es keine isolierte Übung, sondern eine dauerhafte Veränderung der Mundhaltung ist. Anfangs kann es schwierig sein, sich ständig daran zu erinnern, aber mit der Zeit wird es zur Gewohnheit. Wichtig ist, dass Mewing nicht zu Verspannungen führt. Falls Schmerzen oder Beschwerden auftreten, solltest du deine Technik überdenken oder gegebenenfalls einen Kieferorthopäden konsultieren.


Welche Vorteile werden mit Mewing verbunden?

Mewing wird mit verschiedenen positiven Effekten in Verbindung gebracht, darunter:

  • Definierte Kieferlinie: Viele Anwender berichten, dass ihre Kieferlinie durch Mewing schärfer und ausgeprägter erscheint.
  • Verbesserte Atmung: Durch die richtige Zungenhaltung kann Mewing die Nasenatmung fördern und das Risiko von Mundatmung verringern.
  • Bessere Körperhaltung: Eine korrekte Zungenposition kann dazu beitragen, die Kopfhaltung zu verbessern und Verspannungen im Nackenbereich zu reduzieren.
  • Mögliche Korrektur leichter Kieferfehlstellungen: Einige Theorien besagen, dass Mewing bei bestimmten Kieferfehlstellungen unterstütend wirken kann.

Trotz dieser möglichen Vorteile gibt es bislang keine umfassenden wissenschaftlichen Beweise, die die Wirksamkeit von Mewing belegen. Viele Erfahrungsberichte stammen aus sozialen Medien, was eine objektive Bewertung erschwert.


Gibt es Risiken oder Nachteile beim Mewing?

Obwohl Mewing als harmlose Technik gilt, gibt es einige potenzielle Risiken:

  • Fehlbelastung des Kiefers: Eine falsche Technik kann zu Kiefer- oder Zahnschmerzen führen.
  • Ungleichmäßiger Druck auf die Zähne: Falls der Druck falsch verteilt wird, könnten sich Zahnfehlstellungen verschlimmern.
  • Frustration durch fehlende Ergebnisse: Da Mewing keine sofortigen Veränderungen bewirkt, kann es frustrierend sein, über lange Zeiträume keine sichtbaren Effekte zu bemerken.

Falls du Beschwerden hast oder unsicher bist, ist es ratsam, einen Zahnarzt oder Kieferorthopäden zu konsultieren.


Tipps für Anfänger beim Mewing

Falls du mit Mewing beginnen möchtest, hier einige hilfreiche Tipps:

  • Bleibe geduldig: Ergebnisse sind nicht sofort sichtbar und können Monate oder Jahre dauern.
  • Übe regelmäßig: Je öfter du die richtige Zungenhaltung beibehältst, desto schneller wird es zur Gewohnheit.
  • Nutze Erinnerungen: Setze dir Erinnerungen, um deine Zungenposition im Laufe des Tages zu überprüfen.
  • Atme durch die Nase: Eine korrekte Nasenatmung unterstützt die richtige Zungenhaltung.
  • Vermeide Druck auf die Zähne: Die Zunge sollte sanft gegen den Gaumen drücken, aber nicht auf die Zähne einwirken.

Mewing Gum: Sinnvolle Ergänzung oder unnötiges Produkt?

Ein weiteres Thema, das oft mit Mewing in Verbindung gebracht wird, ist der sogenannte Mewing Gum – ein besonders harter Kaugummi, der die Kiefermuskulatur stärken soll. Die Idee dahinter ist, dass durch regelmäßiges Kauen die Kaumuskulatur trainiert und somit eine definiertere Kieferlinie erreicht werden kann.

Allerdings sollte man vorsichtig sein: Übermäßiges Kauen kann zu Verspannungen oder sogar Kieferproblemen führen. Falls du Mewing Gum ausprobieren möchtest, solltest du mit kurzen Kaugewohnheiten beginnen und beobachten, wie dein Kiefer darauf reagiert.

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